2024 mit Ausblick auf 2025
2024 wieder ein spannendes Jahr.
Wie die Zeit doch verfliegt und Dinge sich immer schneller ändern. Etablierte Produzenten kämpfen mittlerweile längst nicht mehr nur gegen die Flut der vorgefertigten Midi Chords, sondern nach der plattformübergreifenden Stems Möglichkeit mit lauter oftmals seltsam klingenden Live Mash Up Veröffentlichungen.
Und jetzt in Kürze auch noch gegen drohende AI „all done by the machine“ Tools und Set ups.
Nur eines können die ganzen Gimmicks, zumindest bisher noch nicht, den Produzenten ersetzen, der das Gefühl für die richtige Progression zur richtigen Zeit und die Auswahl der richtigen Sounds. Da zählt immer noch das richtige Gefühl, meist gepaart mit sehr lange gereifter Erfahrung. Trotzdem wird der etablierte Produzent immer unwichtiger und der mediale Hype bei der Auswahl der Künstler klar bevorzugt. Das ist eher schlecht für die gesamte Szene und Culture, aber wohl derzeit einfach so.
Zudem konzentriert sich die Generation Covid mehr auf Tik Tok und sonstige Video Virals und das bringt viele Produzenten, Musiker und Studiobetreiber und eigentlich die ganze Branche dazu, auf den vermeintlich neuen heiligen Grahl zu setzen: Open Format Music. Erlaubt ist was gefällt und da es ja noch mit internationaler Music gemischt wird, ist es noch nicht völlig Ballermann Niveau, aber schon sehr nah dran.
Ich verstehe nicht, warum nun alle Spotify süchtigen, alles gleichzeitig konsumieren sollen und keine klare Music-Definition mehr ein Song prägen soll. Ich empfinde das als unnötige Verwässerung. Das ehrliche, lange erlernte Handwerk und da beziehe ich die produzierende DJ-Fraktion mit ein, die sich auch schon vorher immer viel Gedanken und Mühe gegeben hat, wird leider kaum noch wahrgenommen oder gewürdigt.
Ich bin froh und dankbar, dass ich davon nicht abhängig bin, denn das produzierende Volk ist in Bedrängnis. Deshalb bin ich froh, dass ich noch so produzieren darf, wie ich es gelernt habe und es immer noch eine Community (mittlerweile auch wieder eine jüngere Generation) gibt, die genau darauf auch Wert legt. Ich hatte ja schon über 4 Jahrzehnte das Glück bei vielen tollen Produktionen mitgewirkt zu haben und sehe jetzt ganz entspannt auf meine noch verbleibende Producer-Zeit. Solange es noch diese Ausnahmen gibt, bin ich auch noch gerne bereit bei ausgewählten Songs mitzuwirken und sollte sich das nun doch schneller als gedacht in der Zukunft ändern, dann habe ich ja auch meine Mission bereits mehr als completed – been there – done that 😉